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Nachruf
Dr. Jens Bruder
Mit
tiefer Betroffenheit haben wir vernommen, dass Dr. med.
Jens Bruder am 12. März 2020 im Alter von 77 Jahren
in Hamburg verstorben ist. Die Altenhilfe verliert mit
ihm einen der wichtigsten Impulsgeber für die Aufbruchsstimmung
in den 1990er Jahren, Menschen mit Demenz angemessen
pflegen und betreuen zu können und zu müssen.
Jens
Bruders Interesse für seelische Erkrankungen im
höheren Lebensalter sowie für alle Fragen,
die mit körperlichen und seelischen Veränderungen
in der zweiten Lebenshälfte zusammenhängen,
entstand während seiner psychiatrischen Weiterbildung
in den Jahren 1976 bis 1984 am Allgemeinkrankenhaus
Ochsenzoll. Mehrere Jahre lang engagierte er sich dann
in einem wissenschaftlichen Forschungsvorhaben, das
die Folgeerscheinungen eines Demenzprozesses für
Angehörige der von dieser Krankheit betroffenen
Menschen zum Inhalt hatte. Aus diesem Forschungsprojekt
ging die Beratungsstelle für ältere Bürgerinnen
und Bürger in Norderstedt hervor, die viele Jahre
lang von Jens Bruder geleitet wurde.
Sehr
bedeutsam für die Altenhilfe war, dass Jens Bruder
1986 die ärztlich-therapeutischen Abteilung der
Einrichtung "Pflegen und Wohnen" in Hamburg
übernahm und bis 1998 leitete. Zusammen mit 30
weiteren Ärztinnen und Ärzten war er für
den zu dieser Zeit kommunalen Heimsektor der Stadt Hamburg
verantwortlich - und damit für rund 4.000 geriatrisch
und gerontologisch langzeiterkrankte Menschen. Die hier
gesammelten Erfahrungen mündeten bereits Anfang
der 1990er Jahre in der Etablierung des damals sogenannten
750-Plätze-Programms. Damit war es erstmals in
Deutschland gelungen, für Menschen mit Demenz und
Verhaltensauffälligkeiten deutlich bessere Rahmenbedingungen
für ihre stationäre Versorgung zu schaffen
sowie die Refinanzierung über die Pflegesätze
zu sichern.
Jens
Bruder legte u.a. gemeinsam mit seinem Oberarzt Dr.
Jan Wojnar und anderen die inhaltlich-konzeptionellen
Grundlagen für die besondere Dementenbetreuung
in Hamburg. Sie ist bis heute nur wenig modifiziert
und eine Blaupause für die spezialisierte Arbeit
für Menschen mit Demenz. In diesem Zusammenhang
muss mit Bitterkeit und Unverständnis erwähnt
werden: Nach fast 30 Jahren ist es deutschlandweit trotz
aller wissenschaftlicher Bestätigung und den Bemühungen
vieler Akteurinnen und Akteure noch immer nicht möglich,
die spezialisierte Betreuung von Menschen mit Demenz
und Verhaltensauffälligkeiten überall umsetzen
zu können.
Uns
gelang es in den 1990er Jahren, die Impulse aus Hamburg
aufzugreifen und sie zuerst für das Seniorenpflegeheim
Polle und dann 2002 für das Seniorenzentrum Holle
umzusetzen. Ohne das Wirken von Jens Bruder gäbe
es uns vermutlich heute in dieser spezialisierten Form
so nicht.
Es
gäbe noch vieles zu Jens Bruder zu sagen; alle
Facetten seines Wirkens lassen sich ohnehin nicht abbilden.
So war er u.a. Vorstandsmitglied mehrerer gerontologischer
und geriatrischer Fachgesellschaften sowie Mitbegründer
der Deutschen Alzheimer Gesellschaft und deren Vorsitzender
in dem Zeitraum von 1997 bis 1998.
In
diese Zeit - genauer gesagt: 1997 - fiel auch die für
die Altenhilfe so wichtige Gründung der Deutschen
Expertengruppe Dementenbetreuung (DED). Hierbei handelte
es sich um einen Zusammenschluss von engagierten und
innovativen Professionellen aus der Altenhilfe, die
ihre Erfahrungen austauschten und der Fachöffentlichkeit
zugängig machten. Viele dieser Erfahrungen sind
heute Grundlage der täglichen Arbeit; diese Grundlage
wurde im Expertenstandard Beziehungsgestaltung wurde.
Lange Zeit haben wir mit dem Seniorenpflegeheim Polle
und später dem Seniorenzentrum Holle hier mitgewirkt.
Beim
Schreiben dieses Nachrufes las ich noch einmal seinen
Eröffnungsvortrag "Die Altenpflege ist besser
als ihr Ruf" auf dem DVLAB Bundeskongress 2009.
Dieser Beitrag hat bis heute nichts an Aktualität
eingebüßt. Seine darin zum Ausdruck gebrachte
Wertschätzung für die Altenpflege ist gerade
aktuell Balsam für die Seele und daher nachstehend
noch einmal veröffentlicht. Dr. Jens Bruder schloss
mit den Worten: "Wie schön, dass Sie mir zugehört
haben! Danke."
Wir
haben ihm zu danken!
Peter
Dürrmann
Dr.
Jens Bruder - Die Altenpflege ist besser als ihr Ruf
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Solidargemeinschaft
soll für die Altenpflege zahlen
Reformansatz für die Pflegeversicherung
Holle/Hildesheim/Berlin
2020 - Die Altenhilfe hat große Not und rasche
Lösung ist nicht in Sicht. Es steht zu befürchten,
dass sich insbesondere die Probleme im Personalbereich
mit all ihren Auswirkungen weiter verstärken. Höhere
Löhne, der Versuch mehr Personal zu gewinnen und
zu halten sowie stetig mehr pflegebedürftige Menschen.
Die Auswirkungen auf die Eigenanteile der Betroffenen
sind schon jetzt erheblich und werden gravierend steigen
wenn es nicht bald zu einer tragfähigen zukunftweisenden
Lösung bei der Ausgestaltung der Finanzierung der
Pflegeversicherung kommt. Der Geschäftsführer
der Seniorenzentrum Holle GmbH unterstützt deshalb
mit Nachdruck die Initiative Pro-Pflegereform. Diese
sieht vor die Eigenanteile der Betroffenen zu deckeln
und die Leistungsbeträge der Pflegeversicherung
anzuheben. Finanziert durch die Solidargemeinschaft
der Beitragszahler in die Sozialversicherung und nicht
allein durch 3,5 Millionen pflegebedürftige Menschen.
Hildesheimer
Allgemeine
Altenheim
Hier zu Informationen der Initiative Pro-Pflegereform
https://www.pro-pflegereform.de/neustartpflege/
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23.
Holler Runde - Ergebnisse der Studie zu besonderen Bedarfskonstellationen
sind bedeutsam für die Personalbemessung
13.03.2020 - Als Ergebnis der Studie wurde auf
der 23. Holler Runde am 26.02.2020 gefordert, das das
Angebot der sogenannten "Besonderen Stationären
Dementenbetreuung" bundesweit umsetzbar sein muss.
Die erhöhten Pflegekosten in spezialisierten Einrichtungen
dürfen dabei die Eigenanteile der Betroffenen nicht
noch weiter in die Höhe steigen lassen. Deshalb
hält der DVLAB Bundesvorsitzende und Ausrichter
der Fachtagung, Peter Dürrmann, an seiner Forderung
eines gerontopsychiatrischen Zuschlages als zusätzliche
Leistung der Pflegeversicherung fest. Alle Einrichtungen
mit spezialisierten Angeboten benötigen, sofern
bisher nicht umgesetzt, eine bessere personelle Ausstattung
und eine bessere Qualifizierung der Pflegekräfte.
Zudem muss das Personalbemessungssytem die Bedarfe von
gerontopsychiatrischen erkrankten Heimbewohnern mit
Verhaltensauffälligkeiten angemessen berücksichtigen.
Nach ersten Erkenntnissen scheinen hieran aber berechtigte
Zweifel zu bestehen, die jetzt unbedingt thematisiert
und einer Klärung zugeführt werden müssen.
Auf die besonderen Bedarfe der untersuchten Bewohnergruppe
hat auch Prof. Wingenfeld explizit in der Studie sowie
auf der Fachtagung hingewiesen.
Hier
zur Presse
CareKonkret Nr. 11/2020
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Abschlussbericht
Studie zu den Pflegegraden liegt vor
04.03.2020 - Ausgehend von der Holler Runde am
Aschermittwoch 2017 hat der Geschäftsführer
der Seniorenzentrum Holle GmbH, Peter Dürrmann,
in seiner Funktion als Bundesvorsitzender des Deutschen
Verbandes der Leitungskräfte der Alten- und Behindertenhilfe
(DVLAB) in Kooperation mit dem Institut für Pflegewissenschaft
an der Universität Bielefeld (IPW) die empirische
Studie " Bedarfskonstellationen und Pflegegrade
bei demenziell erkrankten Heimbewohnern mit ausgeprägten
Verhaltensauffälligkeiten" initiiert. Jetzt
liegt der Abschlussbericht von Prof. Dr. Klaus Wingenfeld
vor.
Vereinfacht
kann zusammengefasst werden: Je höher der Spezialisierungsgrad
einer Einrichtung ist, desto stärker sacken die
Pflegegrade insbesondere im Bereich Grad 4 und 5 ab.
Künftig wird wohl nur ein Fünftel der untersuchten
Personengruppe den Pflegegrad 5 erreichen. Dieses wollen
die Kooperationspartner der Studie jetzt sehr zeitnah
prüfen.
Denn
eine solche Entwicklung könnte problematisch werden.
Das kürzlich in Berlin vorgestellte neue Personalbemessungssystem
folgt nach heutigem Stand der Systematik: Je höher
der Pflegegrad, umso besser die Personalausstattung.
Wenn aber nur knapp 20 % der verhaltensauffälligen
BewohnerInnen in den stark gewichteten Grad 5 eingestuft
werden, so steht zu befürchtet, dass sich ihre
sehr zeitintensive Versorgung in der Personalbemessung
und Ausstattung mit Fachkräften nicht angemessen
abbildet wird.
Hier
geht es zum Abschlussbericht
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Zeitschrift
"Altenheim": Peter Dürrmann unter den TOP 20
Köpfen des Jahres
04.12.2019
- Die Zeitschrift "Altenheim" hat in ihrer
aktuellen Dezemberausgabe Menschen geehrt, die sich
im Jahr 2019 in besonderer Weise für die Pflege
engagiert haben. Unter den "TOP 20" Köpfen
des Jahres belegt der DVLAB-Bundesvorsitzende Peter
Dürrmann Platz 8.
"Wer
hat aus Sicht der Redaktion 2019 viel bewegt und angestoßen?
Wer sind die Köpfe hinter all diesen rasanten Veränderungen
und Entwicklungen, die gerade geschehen? Wir stellen
Ihnen die 20 wichtigsten Gesichter des Jahres vor -
einige werden Ihnen bekannt sein, manche werden Sie
überraschen!"
Mit
diesen Worten führt "Altenheim 12/2019"
in das Ranking ein. Und weiter: "Die Pflege befindet
sich in einem fundamentalen Wandel. Dabei sind es auch
immer einzelne Menschen, die diesen Wandel bestimmen
und (...) vorangehen, vorausschauen und manchmal auch
viel Mut beweisen." In diesem Sinne wollte die
Redaktion dem Wandel in der Pflege ein Gesicht geben.
Auf
Platz 8 setzte sie PETER DÜRRMANN. Begründung:
"Eloquent, kämpferisch, umtriebig - Peter
Dürrmann lässt nicht locker. Ihm und dem ´Bündnis
für Altenpflege` ist im Rahmen der Pflegeberufereform
ein Teil-Sieg gelungen. Er wird einfach nicht müde,
für bessere Rahmenbedingungen zu kämpfen.
Weil es ihm wichtig ist. Ohne solche Köpfe, die
für die Branche brennen, stünde es schlecht
um die Altenpflege."
Als
Laudatorin für Peter Dürrmann hat die Zeitschrift
Dr. Birgit Hoppe gewonnen. Die Vorstandsvorsitzende
des AAA (Arbeitskreis Ausbildungsstätten für
Altenpflege in der Bundesrepublik Deutschland, Berlin)
schreibt auf Seite 23:
"Es
gibt Personen, die herausragen. Darin, wie sie sich
für Menschen, fach- und gesellschaftspolitische
Themen einsetzen. Dabei eine hohe Fachexpertise besitzen
und nicht einfach Trends zum eigenen Nutzen folgen.
Zu ihnen gehört Peter Dürrmann. Die Altenhilfe
in Deutschland kann sich glücklich schätzen,
dass er Verantwortung übernimmt. Die Zusammenarbeit
mit ihm ist fachlich stets ein Gewinn. Sein Wissen und
Können ist nicht zuletzt deswegen eine Bereicherung
für die Entwicklung der Altenhilfe, weil er in
Kontexten denkt und handelt."
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Reportage
über die Pflege im Seniorenzentrum Holle
23.03.2019 - Im Jahr 2011 wurde das Seniorenzentrum
Holle für seine erfolgreiche Arbeit als Erfolgsmodell
vom Niedersächsischen Ministerium für Soziales,
Frauen, Familie, Gesundheit und Integration prämiert.
Ziel des Ideenwettbewerbes war es, vorbildliche Pflege
öffentlich zu machen. Im Mittelpunkt des Interesses
stand dabei die intensivpflegerische palliative, hospizliche
Arbeit des Seniorenzentrum Holle. Jetzt hat hierüber
die Hildesheimer Zeitung im Rahmen einer Reportage berichtet
und unsere zuständige Wohnbereichsleitung Jana
Winkelmann über einen Tag begleitet.
Hier
die Reportage
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Tagung:
22.Holler Runde "Altenpflege - Ausgang ungewiss"
in Hildesheim
Gerontopsychiatrischer Zuschlag gefordert
22.03.2019
- Übergriffe, Gewalt und Agressionen - immer öfter
werden Mitarbeiter in Pflegeheimen damit konfrontiert.
Die steigende Zahl von gerontopsychiatrisch veränderten
Bewohnern mit besonders ausgeprägten Verhaltensauffälligkeiten
braucht neue Lösungen
Hier
der Beitrag in CAREkonkret Nr. 12/19
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Interview
mit dem Geschäftsführer der Seniorenzentrum Holle
GmbH
Peter Dürrmann in der Hildesheimer Zeitung
09.03.2019
- Nach der 22. Holler Runde hat die Hildesheimer Zeitung
den Veranstalter Peter Dürrmann, Geschäftsführer
der Seniorenzentrum Holle GmbH und Bundesvorsitzender
des DVLAB, zum Interview gebeten. Seine Kernaussage:
Gute Pflege von Menschen mit Demenz benötigt vor
allem Zeit. Das heißt auch: mehr Personal und
mehr Qualifizierung fürs Personal. Auch das verteuert
die Pflege. Deshalb muss die Finanzierung der Pflegeversicherung
auf den Prüfstand. Derzeit lastet das System nämlich
ausschließlich den Pflegebedürftigen die
steigenden Kosten auf, was die Eigenanteile erhöht.
Hier
der Beitrag
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22.
Holler Runde
06.03.2019
- Es braucht einen gerontopsychiatrischen Zuschlag als
zusätzliche Leistung der Pflegeversicherung
Die Fachpresse berichtet ausführlich über
die 22. Holler Runde
Hier
zu den Beiträgen
Hier
zur Tagungszusammenfassung
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Wenn
Menschen mit Demenz sich auf den Weg machen
08.02.2019 - Die Hildesheimer Zeitung berichtet
einfühlsam und sehr verständlich über
die Herausforderung der sogenannten "Hinlauftendenz".
Hier
zum Beitrag
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Nein
zur Zwangsmitgliedschaft in der Pflegekammer
Pflegefachkräfte der Seniorenzentrum Holle GmbH engagieren
sich
04.02.2019
- "Mehr als 3.000 Pflegekräfte demonstrierten
auf dem Opernplatz" titelten verschiedene große
Tageszeitungen über eine Kundgebung am Samstag,
den 2. Februar. Mit dabei die Pflegefachkräfte
der Seniorenzentrum Holle GmbH. Sie unterstützten
den DVLAB auf der Demonstration in Hannover gegen die
Zwangsmitgliedschaft von Pflegefachkräften in der
niedersächsischen Pflegekammer. Es wurde deutlich
Flagge gezeigt. Die Phalanx der leuchtend roten Plakate
überragten die Köpfe der Demonstrierenden,
waren weithin sichtbar und fanden sich anschließend
als Foto in zahlreichen Presseartikeln wieder. Die Pflegefachkräfte
wurden dabei von Ihren Pflegeleitungen Frau Tanja Marguerat,
Frau Karen Kinzel sowie Frau Ina Hamm unterstützt.
Hier
die Presse zur Demonstration
Hier
Impressionen
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